Yona

Liebes APAPA-Team,

gestern vor einem Jahr haben wir Yona in Bruchsal direkt vom Transporter aus Spanien abgeholt. Es wird also Zeit, Euch einen Brief für die Rubrik Glückspilzpost zu schreiben - wobei wir nicht ganz sicher sind, wer von uns denn nun der größte Glückspilz ist. ;-)

Yona hatten wir auf Eurer Homepage unter "Wir sind schon soooo lange hier" entdeckt. Damit teilt Yona das gleiche Schicksal wie ihre neuen Rudelmitglieder, unsere beiden Boxermischlinge. Schmeling war sechs Jahre in Polen im Tierheim gewesen und Fara zwei Jahre in Spanien. Die Entscheidung, dass wir Yona bei uns aufnehmen wollten, war schnell gefallen und schnell bekamen wir auch Eure Zustimmung.

Bedanken möchten wir uns für die gut funktionierende Abwicklung der Adoption und Euren gewissenhaften Umgang mit den Mittelmeerkrankheiten, was nicht für jeden Tierschutzverein selbstverständlich ist. Sabrina war unsere Ansprechpartnerin und hat all unsere Fragen geduldig beantwortet und dafür gesorgt, dass Yona rund einen Monat nach unserer ersten Anfrage bei Euch hier bei uns einziehen konnte. Vielen Dank dafür und auch für den noch immer bestehenden netten Kontakt!

Aber nun endlich zur Haupt"person". Nach der langen Fahrt kam Yona erstaunlich entspannt in Bruchsal an. Der Parkplatz war gut gewählt, weil eine tolle, große Grünfläche gleich nebenan war, wo wir die Hunde stressfrei miteinander bekannt machen konnten (1. Foto), bevor wir alle gemeinsam im Wohnmobil die Heimreise antraten. Ohne Widerstand ließ Yona sich von dem netten Fahrer aus der Transportbox heben, legte sich aber auf dem Asphalt sofort auf den Rücken. Dieses Ritual bekamen wir von ihr in den ersten Wochen ständig zu sehen, aber da wir es komplett ignorierten, stellte sie es nach und nach ein und ist inzwischen Menschen gegenüber viel entspannter und sicherer als am Anfang. Mit Hunden hat Yona überhaupt keine Probleme und legt denen gegenüber ein durchaus selbstbewusstes Verhalten an den Tag.

Gestaunt haben wir, dass Yona ohne zu Zögern in unser Wohnmobil einstieg, nach kurzer Zeit unaufgefordert auf die Sitzbank kletterte und dort fast die ganze Fahrt verschlief (2. Foto). Zuhause war schon alles für die Neue vorbereitet. Sabrina hatte uns gesagt, dass Yona nicht allein bleiben, und falls sie es doch müsste, die Wohnung schreddern würde. Also hatten wir eine Drahtbox besorgt und diese gemütlich eingerichtet (3. Foto). Sie steht auch heute noch im Wohnzimmer und wird reihum von allen Hunde gern benutzt. Zugesperrt hinter Yona wurde sie sicherheitshalber nur in den ersten paar Wochen, wenn die Hunde mal allein bleiben mussten. Yona hat nicht ein einziges Mal, weder in der Box, noch außerhalb etwas kaputt gemacht, und wenn ein Gummiball nicht mehr quietscht oder ein Stofftier Gliedmaßen eingebüßt hat, waren ganz sicher Schmeling oder Fara am Werk gewesen. ;-)

Schon am ersten Abend im neuen Zuhause schlief Yona tiefen-entspannt in Rückenlage im Hundebett, was uns sehr gefreut hat (4. Foto). Am zweiten Tag sind wir mit dem ganzen Rudel und einer Freundin samt deren Schäferhündin zu einer unserer schönen, großen und auch recht sicheren Hundewiese gefahren. An der Schleppleine konnte Yona uns zum ersten Mal zeigen, welchen Bewegungsdrang sie hat und welches Sprungvermögen (5.-7. Foto)

Beim den nächsten Besuchen der Hundewiese, kam es zu ersten Kollateralschäden wegen ihres Ungestümseins (9.+10. Foto), aber auch zu ersten gemeinsamen Interessen des neuen Rudels 8., 11., 13., 16. Foto). Apropos Interessen: Die sind, was das Wasser angeht, bei unseren drei Hunden total unterschiedlich. Schmeling lässt sich gemessenen Schrittes zu Wasser, schwimmt, wenn es heiß ist, eine kleine Altherrenrunde und steigt dann wieder an Land. Fara hat sich im Laufe der Zeit selbst zu einer Spezialistin im Gründeln und Tauchen ausgebildet und birgt den einen oder anderen "Schatz" aus dem Wasser, siehe hier:  https://www.youtube.com/watch?v=jtYiumNxN2g 

Für Yona ist das Schwimmen eine ebenso selbstverständliche Form der Fortbewegung wie das Laufen. Wenn sie irgendwohin will, läuft sie solange sie Boden unter den Pfoten hat. Wenn Wasser kommt, wird eben einfach so lange geschwommen, bis sie wieder festen Boden unter sich hat. Und genau damit hat sie mir mal einen gehörigen Schrecken eingejagt. Unsere Hundewiesen liegen fast alle an der Rednitz, einem ruhig, aber doch einigermaßen schnell fließenden Flüsschen. Eines Tages entdeckte Yona am anderen Ufer eine Ente und ließ sich nicht davon abhalten, dieser einen Besuch abstatten zu wollen. Die Ente hatte keine Lust aufzufliegen, fühlte sich wohl auch nicht genug bedroht, sondern schwamm in konstantem Abstand immer schön mit der Strömung vor Yona her, bis ich letztere kaum noch sehen konnte. Ich bekam gerade noch mit, dass Yona versuchte das Ufer zu erklimmen, was aber scheiterte. Sie fiel zurück ins Wasser und ward nicht mehr gesehen. Allmählich schwammen mir meine eigenen Felle davon, und ich malte mir die verschiedenen Schreckensszenarien aus, in denen Wehre und Schleusen eine Rolle spielten, denn irgendwann vereinigt sich die Rednitz mit der Pegnitz und mündet als Regnitz in den Main. Während ich mit einer anderen Hundebesitzerin noch überlegte, was nun am besten zu tun sei, kam Yona von hinten auf uns zu gerannt. Sie muss also das gegenüberliegende Ufer erklommen haben, dort ungesehen an uns vorbei zurück- und noch weiter gelaufen sein. Dann hat sie den Fluss noch einmal überqueren müssen, um plötzlich hinter uns aufzutauchen. Puuuhhhh!

Nach solchen Abenteuern rudelt es sich - so heißt es bei uns, wenn Mensch(en) und/oder Hund(e) irgendwo auf dem Boden oder dem Sofa einträchtig zusammen liegen - besonders gut (14.+15. Foto). Oder auch, wenn Yona mal wieder "die Rakete" gemacht hat, wie Sabrina sie genannt hat (17.-19. Foto).

Unsere Urlaube verbringen wir immer sehr hundegemäß mit einer Kombination aus Wohnmobilreisen und Wanderungen, so auch im vergangenen Jahr in verschiedenen Gegenden Deutschlands (20.-28. Foto). Oder eben auch einfach mal zu Hause - und wenn dann noch Schnee liegt, ist das Hundeglück perfekt (29.+30. Foto) - und das Menschenglück auch.

In diesem Sinne danken wir Euch für die Überlassung von YONA und wünschen Euch und Euren Schützlingen erfolgreiche Vermittlungen. Allen Menschen, die Tiere lieben, können wir nur raten und dringend ans Herz legen, einen Hund aus dem Tierschutz zu adoptieren. Da gibt es so tolle Wesen, ich nenne sie Seelenhunde, die es verdient haben, glücklich zu sein, und die ihre Menschen glücklich machen können. Frei nach LORIOT: "Ein Leben ohne Hunde ist möglich, aber sinnlos." Für uns gilt das in jedem Fall.

Herzliche Grüße von

Ute Marquardt und Jens-Peter Jenssen mit Schmeling, Fara und Yona

Tolle Bilder von Yona mit ihrer neuen Familie erreichten uns kürzlich: